"Neue Ausgeh-Uniform" - das teure Projekt der Bundeswehr
n-tv
"Deutschland muss mehr investieren in seine Kriegstüchtigkeit", fordert Verteidigungsminister Pistorius. Warum sein Ministerium in dieser Woche Hunderte Millionen Euro für neue Ausgeh-Uniformen ausgeben will, wirft Fragen auf.
Im Dienst tragen Soldaten der Bundeswehr Tarnfarben, bei repräsentativen Terminen eine Ausgeh-Uniform, auch Dienstanzug genannt. Letztere soll nun erneuert werden, kostet aber viel Geld. Rund 825 Millionen Euro. Ein entsprechender Antrag des Verteidigungsministeriums soll in der letzten Woche bereits beim Haushaltsausschuss eingegangen sein, berichtet die "Bild"-Zeitung.
Der Dienstanzug besteht unter anderem aus mehreren Elementen wie Dienstjacke, Diensthemd, Hose und Schirmmütze. Farblich variieren die Uniformen, je nachdem, ob es sich um Heer, Luftwaffe oder Marine handelt. Laut "Bild"-Zeitung ist aber kein großer Modellwechsel geplant.
Aufgrund des Ukraine-Kriegs wurde die neue Ausgeh-Uniform erst einmal verschoben, vertraglich gebunden seien aber bereits mehr als 300 Millionen Euro, schreibt die Zeitung. Die fehlende halbe Milliarde Euro soll der Haushaltsausschuss nun beschließen. CDU-Haushaltspolitiker Ingo Gädechens spricht von einer "absurden Prioritätensetzung". Viel Geld für Uniformen ausgeben zu wollen, die die Bundeswehr kein Stück kriegstüchtiger mache. "Mehr als 800 Millionen Euro ist eine unfassbar große Summe, die viele Fragen aufwirft", so Gädechens.