Sudan-Krise ist "größer als Ukraine, Gaza und Somalia zusammen"
n-tv
Seit April 2023 tobt im Sudan ein Bürgerkrieg. Zehntausende Menschen wurden getötet und mehr als elf Millionen vertrieben. Flüchtlingsrat-Chef Egeland sieht das Land am Abgrund - und warnt: Die Folgen eines Zusammenbruchs könnten auch die EU treffen.
Der Generalsekretär des Norwegischen Flüchtlingsrats (NRK), Jan Egeland, wirft der internationalen Gemeinschaft vor, die dramatische humanitäre Krise im Sudan zu vernachlässigen. Dies sei "wirklich empörend", sagte der Leiter der Hilfsorganisation. Die humanitäre Krise im Sudan sei "größer als die (Krisen in der) Ukraine, Gaza und Somalia zusammen", sagte Egeland nach einer Reise, die ihn unter anderem ins westliche Darfur geführt hatte.
Andere Konflikte wie in der Ukraine und im Nahen Osten dürften nicht den Blick auf das Leid der Menschen im Sudan verstellen: "Wenn wir uns alle einig sind, dass das menschliche Leben überall auf der Welt gleich viel wert ist, dann sollte der Sudan jetzt ganz oben auf unserer Liste stehen."
Mit Blick auf die angespannte Ernährungslage und die Hungersnot, die in Teilen des Landes ausgerufen wurde, sagte Egeland: "24 Millionen Menschenleben stehen auf dem Spiel. Wir erleben einen unerbittlichen Countdown hin zu Hungersnot, Verzweiflung und dem Zusammenbruch einer gesamten Zivilisation."