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Wall-Street geht mit Verlusten ins Wochenende
n-tv
Die Woche an der Wall Street endet, wie sie begonnen hat: verlustreich. Unter dem Menetekel weiter steigender Leitzinsen lassen sich die Anleger am Freitag nicht zu Käufen bewegen. Besonders Tech-Werte sind unter Druck.
An den US-Börsen haben die Anleger wegen der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen der Notenbank Fed am Freitag den Rückwärtsgang eingelegt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,7 Prozent tiefer auf 33.727 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab ein Prozent auf 13.492 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,8 Prozent auf 4348 Punkte ein.
Vor einem Ausschuss im Senat hatte Notenbankchef Jerome Powell am Donnerstag signalisiert, dass auch nach zehn Zinserhöhungen in den USA noch Spielraum nach oben ist. Investoren fürchten, dass eine zu aggressive Zinspolitik der Wirtschaft nachhaltig zusetzen könnte. "Die jüngsten Daten haben die Angst vor einer möglichen Rezession verstärkt, was die Risikobereitschaft weiter gedämpft hat", fassten die Strategen der Deutschen Bank zusammen. Auf die Stimmung drückte auch, dass der Einkaufsmanagerindex von S&P Global für die US-Produktions- und Dienstleistungsaktivitäten im Juni auf ein Dreimonatstief fiel.
An den Anleihemärkten wetten immer mehr Bond-Anleger auf eine tiefgreifende Rezession. Abzulesen ist das an der sogenannten "inversen Renditekurve", wenn kürzer laufende Titel anders als sonst höher verzinst werden als Langläufer. Die zweijährigen US-Treasuries rentierten am Freitag bei 4,77 Prozent, während die zehnjährigen Pendants 3,75 Prozent abwarfen. "Die Signale sind nicht zu übersehen, dass die Zentralbanken bereit sind, die Zinsen auf ein Niveau anzuheben, bei dem etwas kaputt gehen könnte oder zumindest ein stärkerer Konjunktureinbruch folgt", sagte Commerzbank-Anlagestratege Christoph Rieger.