Verseucht Japan jetzt das Meer?
n-tv
Die Tanks sind voll, das radioaktive Wasser muss weg: Japan will das Abwasser aus dem havarierten AKW Fukushima ins Meer leiten - gereinigt und verdünnt. Ganz strahlungsfrei ist es aber trotzdem nicht. Das verunsichert vor allem Nachbarländer. Wie gefährlich wird der Entsorgungsplan für die Umwelt?
Mehr als 1,3 Millionen Tonnen radioaktiv belastetes Wasser lagern auf dem Gelände des havarierten Kernkraftwerks Fukushima Daiichi an der Ostküste Japans. Jeden Tag kommt neues kontaminiertes Wasser hinzu. Denn die zerstörten Reaktoren müssen weiterhin gekühlt und einsickerndes Grund- und Regenwasser aufgefangen werden. Jetzt, zwölf Jahre nach der schlimmsten Atom-Katastrophe seit Chernobyl, sind die Kapazitäten der riesigen Tanks am Ende.
Japans Lösung: aufbereitetes Wasser verdünnen und durch einen rund einen Kilometer langen Tunnel in den Pazifik ableiten. Während die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) grünes Licht für das Vorhaben gibt, ist der Aufschrei bei örtlichen Fischern und auch in Nachbarländern groß. Doch welche Auswirkungen hat das Fukushima-Abwasser auf die Umwelt tatsächlich?
So gut wie keine, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi. Die radiologischen Auswirkungen auf Meerwasser, Fische und Sedimente seien "vernachlässigbar", verkündet er am gestrigen Dienstag in Tokio. Radioaktives Abwasser enthalte zwar einige gefährliche Elemente, die meisten davon könnten jedoch vor dem Einleiten ins Meer aus dem Wasser entfernt werden. Die Betonung liegt dabei auf "meisten", denn das radioaktive Isotop Tritium kann selbst mithilfe modernster Technologie nicht herausgefiltert werden - und wird somit im Pazifischen Ozean landen.
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