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Verband befürchtet massenweises Ladensterben
n-tv
Auch im zweiten Pandemiejahr fährt der deutsche Einzelhandel einen Rekordumsatz ein. Wenig überraschend profitieren aber vor allem das Online-Geschäft und Supermärkte. Innerstädtische Läden trifft die Krise dagegen hart. Der Handelsverband gibt auch der 2G-Regel eine Mitschuld.
Die Corona-Pandemie beschleunigt das Ladensterben in Deutschland. Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht davon aus, dass durch die Auswirkungen der Corona-Krise in diesem Jahr noch einmal fast 16.000 Geschäften das Aus droht. Die Zahl der Ladenschließungen sei damit wahrscheinlich dreimal so hoch wie durchschnittlich in den Jahren vor der Pandemie, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in Berlin. "Gerade bei kleineren und mittleren Betrieben werden wir einen Aderlass sehen."
Dabei hatte das Statistische Bundesamt erst zweieinhalb Stunden zuvor Zahlen veröffentlicht, die eigentlich für zufriedene Gesichter in der Branche hätten sorgen können. Denn auch im zweiten Pandemiejahr erzielte der deutsche Einzelhandel Rekordumsätze. Bereinigt um Preiserhöhungen stiegen die Umsätze 2021 noch einmal um 0,7 Prozent. Nominal lag das Umsatzplus sogar bei 2,9 Prozent. Damit landete so viel Geld in den Kassen des Handels wie noch nie.
Doch profitierten davon eben nicht alle Händler gleichermaßen. Großer Gewinner war der Onlinehandel, der laut HDE allein im vergangenen Jahr seine Umsätze um gut 19 Prozent steigern konnte. Auch der Lebensmittelhandel mit seinen Supermärkten und Discountern schlug sich gut. Dagegen traf die Corona-Krise die Mode- und Schuhhändler in den Innenstädten und Einkaufszentren besonders hart. Sie büßten laut HDE in den vergangenen zwei Pandemiejahren rund 30 Prozent ihrer Umsätze ein.