Völler findet Gendern und die Klimakleber blöd
n-tv
Rudi Völler soll als neuer DFB-Sportdirektor dafür sorgen, dass die Fußball-Nationalmannschaft und die Gesellschaft sich versöhnen. Ein Schulterschluss ist vor der Heim-EM 2024 das erklärte Ziel. Dafür soll die Politik draußen bleiben, sagt er. Und macht es selbst ganz anders.
DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat sich ungefragt zum Thema Gendern geäußert. "Gendern ist nicht mein Ding. Ihr Journalisten müsst das ja tun, oder?", sagte er im Interview mit der "Frankfurter Rundschau" auf eine Frage, in der es eigentlich um die Nutzung der Sozialen Netzwerke ging. Auf die Frage, ob er nicht auch die Sozialen Netzwerke nutzen wolle, um eine direkte Ansprache mit den Nutzern zu schaffen, antwortete er: "Nein. Das können meine Kinder gern tun. Ich aber nicht. Ich werde übrigens auch nicht gendern."
Er bezeichnete Gendern als "Trend", von denen er nicht jeden mitmache. Diese Ansicht erklärte er mit seiner Heimatstadt Hanau. "Ich komme aus der Brüder-Grimm-Stadt. Es ist ja bekannt, dass Wilhelm und Jacob Grimm nicht nur Märchen gesammelt und erzählt, sondern die deutsche Sprache mitgestaltet haben und sogar noch geschliffen. Deshalb kann ich als Hanauer mit voller Überzeugung sagen, dass ich an der alten Schreibweise festhalten werde."
Social Media und der vermeintliche Einfluss der Netzwerke auf die Meinungsbildung sagen dem 63-Jährigen, der sein Amt im Januar als Nachfolger des nach der Desaster-Weltmeisterschaft von Katar zurückgetretenen Oliver Bierhoff antrat, ebenfalls nicht zu. "Früher hat man sich ein Fußballspiel oder eine politische Sendung angeschaut und hatte eine Meinung, ob es gut war oder schlecht. Heute müssen viele erst in den sozialen Netzwerken nachschauen, wie die Grundstimmung ist. Und erst danach entscheiden sie, wie sie es gefunden haben."
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