Unschuldiger in den USA nach 28 Jahren wieder frei
n-tv
Im US-Bundesstaat Kalifornien ist in den 90ern ein junger Mann wegen mehrerer Verbrechen festgenommen worden. Seine Ähnlichkeit mit einem der Täter sowie ein mit falschen Versprechungen hervorgebrachtes Geständnis werden ihm zum Verhängnis. Nun entlastet ihn ein DNA-Abgleich.
28 Jahre nach seiner Festnahme und späteren Verurteilung wegen Raubes, Kidnapping und sexueller Übergriffe ist ein Häftling im US-Bundesstaat Kalifornien für unschuldig erklärt und freigelassen worden. Gerardo Cabanillas - bei seiner Verhaftung 18 Jahre alt - sei "schwerwiegendes Unrecht" widerfahren, sagte George Gascón, Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, laut einer Mitteilung. Das Rechtssystem habe in seinem Fall versagt.
Die Verbrechen, für die Cabanillas verurteilt wurde, ereigneten sich laut US-Sender NBC am 16. Januar 1995. Zwei bewaffnete Männer beraubten eine Frau und einen Mann. Sie stahlen ihr Auto, entführten die Frau und missbrauchten sie in einem verlassenen Haus. Zwei Tage später soll einer der Männer erneut versucht haben, das Auto von einem Paar zu stehlen. Wenige Tage später wurde schließlich Cabanillas festgenommen, "weil er ganz allgemein der Beschreibung einer der Täter entsprach", heißt es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft.
Cabanillas war 1996 anschließend nach zwei Geschworenenprozessen zu jahrzehntelanger Haft verurteilt worden. Nach seiner Festnahme hatte er nach vielen Dementis zunächst in Polizeiverhören ein Geständnis abgelegt. Die Ermittler hätten ihn mit falschen Versprechungen, er würde auf Bewährung freikommen, dazu gebracht, gab das "Innocence Project" (Projekt Unschuld) an. Die Gruppe setzt sich für möglicherweise zu Unrecht Verurteilte ein. Im Gerichtsverfahren beteuerte Cabanillas damals seine Unschuld, wurde aber verurteilt. Jetzt konnte er mithilfe von DNA-Untersuchungen entlastet werden.