"Mädelsabend" in Moschee sorgt für Ärger
n-tv
Nach Wirbel um eine Veranstaltungsreihe zur Ehevorbereitung für muslimische Mädchen rudert der "Islamische Arbeiterverein" in Mannheim zurück. Das Format in einer Moschee wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Laut Stadt kümmert sich das Jugendamt um den Fall.
Nach Kritik an einer geplanten Veranstaltungsreihe in einer Mannheimer Moschee für muslimische Mädchen "zur Vorbereitung auf die Ehe" hat sich der verantwortliche Verein selbstkritisch geäußert. "Der Titel der Veranstaltung war missverständlich und hat einen Eindruck vermittelt, der nicht mit dem tatsächlichen Inhalt übereinstimmt", hieß es in einer Mitteilung des Islamischen Arbeitervereins. Ursprünglich war die Veranstaltungsreihe "Mädelsabend" im Omar al-Faruq Center auf einem Flyer mit dem Untertitel beworben worden: "Seminarreihe für Mädchen und Frauen ab 13 Jahren zur Vorbereitung auf die Ehe".
Der Auftakt der Reihe sei auf unbestimmte Zeit verschoben worden, sagte Sprecher Khalil Khalil. Zu der Reihe werde auf Einladung der Gemeinde eine Mitarbeiterin des Jugendamtes kommen, teilte die Stadt mit. Auf dem Flyer stand zudem ein Zitat eines Hadith-Gelehrten: "Wer heiratet, hat die Hälfte seines Glaubens vervollständigt." Der Kreisvorsitzende der CDU-Jugendorganisation Junge Union, Lennart Christ, sprach gegenüber der "Bild"-Zeitung von "einer fatalen Botschaft". Der Flyer findet sich laut Khalil nicht mehr im Internet.
"Das Omar Al Faruq Center bedauert die durch die Ankündigung der geplanten Veranstaltungsreihe entstandenen Irritationen", hieß es weiter in der Stellungnahme. Die Idee der Reihe sei von weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen der Gemeinde gekommen. "Sie entstand als Reaktion auf verstörende Inhalte in sozialen Medien, die ein einseitiges und problematisches Frauenbild propagieren, wie beispielsweise die Trends 'Talahon'."