Ankläger fordern hohe Haftstrafen für Mittäter
n-tv
Für den angeklagten Ehemann von Gisèle Pelicot verlangt die Staatsanwaltschaft 20 Jahre Haft. 50 Männer, die sich ebenfalls an der Bewusstlosen vergingen, sollen bis zu 15 Jahre ins Gefängnis wandern. Das Urteil soll bis zum 20. Dezember fallen.
Einen Tag nach der Forderung der Höchststrafe von 20 Jahren Haft für den französischen Serienvergewaltiger Dominique Pelicot hat die Staatsanwaltschaft Haftstrafen von bis zu 15 Jahren für mehrere der 50 Mitangeklagten gefordert. Die Männer hatten Pelicots Einladung angenommen, seine damalige Ehefrau Gisèle im Zustand der Bewusstlosigkeit zu vergewaltigen. Dominique Pelicot hatte seiner Frau zehn Jahre lang regelmäßig Schlafmittel verabreicht, um sich allein oder gemeinsam mit Fremden an ihr zu vergehen. Von den Taten existieren etwa 20.000 Fotos und Videos, die Pelicot säuberlich auf seiner Festplatte nach Mittätern sortiert hatte. Dadurch wurden 50 Mittäter identifiziert, mehrere weitere konnten nicht ermittelt werden.
Die Staatsanwaltschaft wies in ihrem Plädoyer die Erklärungsversuche der Angeklagten als wenig überzeugend zurück. "Er meint, er sei selber Opfer von Dominique Pelicot gewesen", sagte Staatsanwalt Jean-François Mayet etwa über den 37 Jahre alten Boris M. "Tatsächlich hat er sich aber gerne auf die Situation eingelassen." Der Angeklagte habe sich "zu keinem Zeitpunkt" darum gekümmert, ob Gisèle Pelicot einverstanden gewesen sei. Der Staatsanwalt forderte daher eine Haftstrafe von zwölf Jahren.
Dieselbe Haftzeit forderte er für sieben weitere Angeklagte, unter ihnen den 40 Jahre alten Redouane A. Dieser habe Pelicots Einladung gleich zwei Mal angenommen, "um dem Ehepaar einen Gefallen zu tun", so zitierte der Staatsanwalt den Angeklagten mit ironischem Unterton.