Steigende Baupreise verschärfen Wohnungsnot
n-tv
Während der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum vielerorts in Deutschland wächst, werden Bauherren von den stark steigenden Kosten für die Errichtung neuer Gebäude zunehmend abgeschreckt. Mit folgenschweren Konsequenzen: Zum Jahresende fehlt es hierzulande an über 700.000 Wohnungen.
Die Kosten für den Bau neuer Wohnhäuser sind im August erneut stark angestiegen. Der Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude verteuerte sich um 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt zu seiner vierteljährlichen Statistik mitteilte. Damit hat sich der Anstieg etwas verlangsamt: Im Mai 2022 hatte es noch einen Zuwachs von 17,6 Prozent gegeben - den höchsten seit mehr als 50 Jahren.
Allein von Mai auf August erhöhten sich die Baupreise um 2,6 Prozent. Die Angaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk, einschließlich Mehrwertsteuer. Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen im August ebenfalls, und zwar um 18,0 Prozent. Bei gewerblichen Betriebsgebäude betrug der Anstieg 17,7 Prozent, im Straßenbau 18,5 Prozent.
Die hohen Kosten dürften viele Bauherren abschrecken, zumal auch Kredite deutlich teurer geworden sind. Dabei ist der Bedarf an neuen Wohnungen sehr groß. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt warnt bereits vor einem Mangel.