
Skisprung-Legende Ahonen gesteht: Auch ich habe betrogen
n-tv
Bei der Weltmeisterschaft fliegt auf, dass das norwegische Skisprung-Team betrügt. Jetzt beichtet auch Janne Ahonen, dass er die Regeln gebeugt und gebrochen hat. Der einstige finnische Überflieger stärkt mit seinen Aussagen auch die These von Andreas Wellinger.
Die Betrugs-Affäre im Skispringen zieht weitere Kreise: Auch der fünfmalige Vierschanzentournee-Sieger Janne Ahonen hat während seiner aktiven Karriere mit illegalen Anzügen geschummelt. "Wir sind alle bis an die Grenzen gegangen - und ein wenig drüber", schilderte die finnische Skisprung-Legende im Gespräch mit "NRK".
Im Gegensatz zum Schweizer Ex-Skispringer Andreas Küttel besprühte Janne Ahonen seine Sprunganzüge nicht mit Haarspray, um den Luftwiderstand zu verringern. "Ich habe nie etwas auf meinen Anzug gepackt, was nicht erlaubt war, aber wenn es um die Größe geht, habe ich die Vorschriften überzogen und die Grenze überschritten", sagte der 47-Jährige. Ahonen gab zu, er habe "natürlich" Kenntnis von den Regelbrüchen gehabt. "Jeder weiß, wie seine Anzüge aussehen", so der fünfmalige Weltmeister.
Ahonen plädiert nach den jüngsten Anzug-Schummeleien der Norweger bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim für grundlegende Reformen der Materialkontrollen im Skispringen. "Vielleicht sollte es jemanden von außen geben, der die Anzüge kontrolliert, wie beim Doping. Die FIS macht die Dopingkontrollen nicht, das macht die Welt-Anti-Doping-Agentur. Vielleicht sollte es mit den Anzügen genauso sein. Eine unabhängige Stelle, die sich darum kümmert."