Siemens spürt Gegenwind - Aktie sackt ab
n-tv
Das Umfeld in der Fabrikautomatisierung ist auf kurze Sicht schwieriger als gedacht. Deswegen kassiert Siemens für den Bereich seine Prognose. Die Bestellungen stagnieren auf Quartalssicht. Der Umsatz wird wohl sinken. Inzwischen ist es fraglich, ob die Sparte im Gesamtjahr zulegen wird. Einige Anleger reagieren nervös.
Siemens bläst der Wind in der Automatisierungssparte Digital Industries (DI) voraussichtlich noch länger ins Gesicht als gedacht. Vor allem in China und Europa sei das wirtschaftliche Umfeld in der Fabrikautomatisierung kurzfristig schwieriger als gedacht, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas auf einer Investorenkonferenz der Bank of America. Die Aussagen setzten die Papiere der Münchener unter Druck. Im DAX ging es fast sieben Prozent hinab. Dabei spielten nach Einschätzung von Analysten aber auch Gewinnmitnahmen eine Rolle.
Den Auftragseingang des Aushängeschilds Digital Industries erwartet Siemens im laufenden zweiten Quartal (Januar bis März) anders als gedacht nur auf dem Niveau des Vorquartals 2023/24. Der Umsatz dürfte um gut zehn Prozent unter Vorjahr liegen, sagte Thomas. Das werde sich auch auf die operative Marge auswirken: Sie werde im Quartal nun eher bei 17 als den erwarteten 20 Prozent liegen. Im Softwaregeschäft laufe es dagegen gut.
"Der Lagerabbau wird länger dauern als gedacht, wahrscheinlich bis zum Ende des Jahres", sagte Thomas laut einem Mitschnitt der Veranstaltung. Noch im Februar hatte der Finanzvorstand erwartet, dass sich die Lagerbestände bei den Kunden in Europa und den USA bis zur Mitte des Jahres weitgehend normalisierten, nur in China könne das bis ins zweite Halbjahr dauern. Nun hält es Thomas auch für möglich, dass die Sparte im Gesamtjahr gar nicht wächst oder sogar etwas schrumpft - für eine sichere Aussage sei es aber zu früh. Bisher hatte Siemens für DI ein Umsatzplus von null bis drei Prozent in Aussicht gestellt.
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