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"Sie kaufen sich lieber frei, als Menschen mit Behinderungen einzustellen"
n-tv
Menschen mit Behinderungen arbeiten oft in Werkstätten, wo sie von der Außenwelt abgeschnitten sind. Andrea Hanisch bildet Menschen mit Behinderungen aus, um sie besser in die Arbeitswelt zu integrieren. Die ersten Jahrgänge zeigen großes Erfolgspotenzial. Um wirklich was zu ändern, "müsste sich jemand verantwortlich fühlen und das Geld bewusst in die Hand nehmen."
ntv.de: Laut dem Statistischen Bundesamt sind 57 Prozent der Menschen mit Behinderung zwischen 15 und 64 Jahren berufstätig oder suchten nach einer Tätigkeit. Die Erwerbsquote nichtbehinderter Menschen in dieser Altersgruppe betrug 2021 knapp 82 Prozent. Wieso ist dieser Unterschied so groß?
Andrea Hanisch: Für Menschen mit Behinderung ist es schwierig, einen Arbeitsplatz am ersten Arbeitsmarkt, also dem Arbeitsmarkt der freien Wirtschaft, zu bekommen. Es gibt oft ein Informationsdefizit. Arbeitgeber scheuen die oft längere Einarbeitungszeit und den erhöhten Betreuungsaufwand, bis ein Mitarbeiter mit Handicap allein und selbständig arbeiten kann. Hat man dann viele Absagen bekommen, versucht man es nicht mehr länger. Deshalb suchen Menschen mit Handicap oft gar nicht mehr am ersten Arbeitsmarkt und nehmen eine Tätigkeit in einer Behindertenwerkstatt an.
Wie gestaltet sich dann die Suche nach einem Beruf?