![Renner beklagt sexistisches Grundklima in der Linken](https://bilder2.n-tv.de/img/incoming/crop23297017/562132594-cImg_16_9-w1200/283708978.jpg)
Renner beklagt sexistisches Grundklima in der Linken
n-tv
Die Debatte um Sexismus in der Linkspartei erhält neues Futter. Die Bundestagsabgeordnete Martina Renner sieht ein Klima, das übergriffiges Verhalten in der eigenen Partei beflügelt. Sprüche würden als "Anmache" getarnt, sollen aber vor allem Frauen verunsichern. Und das wirke bei einigen.
Nach den Sexismus-Vorwürfen in der Linken hat eine Bundestagsabgeordnete auch Probleme innerhalb der Fraktion beklagt. "Es herrscht ein Grundklima, das auch übergriffiges Verhalten beflügelt. Es gibt Männer in der Fraktion, die sich alles herausnehmen und dafür bisher nie sanktioniert wurden", sagte die Parlamentarierin Martina Renner dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND).
"Seitdem ich im Bundestag bin, kenne ich Fälle von männlichen Abgeordneten, die Kolleginnen gegenüber übergriffig geworden sind. Da fallen sexualisierende Sprüche über die Beine oder Brüste von Abgeordneten, und wie aufreizend und erregend sie doch seien", sagte eine Abgeordnete. Derartige Sprüche seien oft als "Anmache" getarnt, tatsächlich gehe es aber um Macht. "Es geht darum, Frauen in inhaltlichen, politischen und strategischen Auseinandersetzungen zu verunsichern und herabzusetzen", sagte die Parlamentarierin. Und das funktioniere teilweise. Es führe dazu, dass Frauen sich in diesen Auseinandersetzungen immer wieder zurückziehen. In der Fraktion finde außerdem keine Reflexion über Hierarchien und patriarchale Strukturen statt, sagte Renner, die dem Parlament seit 2013 angehört. "Gerade wir als Linke haben eigentlich einen anderen Anspruch an uns selbst als feministische Partei."
Die Fraktionsvorsitzenden Amira Mohamed Ali und Dietmar Bartsch sowie der Parlamentarische Geschäftsführer Jan Korte teilten auf RND-Anfrage mit, Vorwürfe sexistischen und sexuell übergriffigen Verhaltens, die sich gegen Abgeordnete der Fraktion richten, seien ihnen bisher nicht bekannt gewesen. "Wir sehen in unserer Fraktion keinen strukturellen Sexismus", erklärten sie. Das RND zitierte in dem Bericht weitere weibliche Abgeordnete mit Beschuldigungen, die jedoch nicht namentlich genannt wurden.
![](/newspic/picid-2921044-20250216093307.jpg)
Am Abend gibt es die erste Viererrunde von Kanzlerkandidaten in der deutschen Fernsehgeschichte: In der Redeschlacht trifft Amtsinhaber Olaf Scholz von der SPD auf seinen Herausforderer von der Union, Friedrich Merz. Vervollständigt wird das sogenannte Quadrell von den Kanzlerkandidaten der Grünen und der AfD, Robert Habeck und Alice Weidel. Insbesondere die Themen Wirtschaft und Migration dürften bei dem politischen Schlagabtausch kontrovers diskutiert werden.