
Reals Erfolgstrainer Ancelotti: "Nie daran gedacht, zu betrügen"
n-tv
Carlo Ancelotti muss die Bank am Spielfeldrand gegen die Anklagebank vor Gericht tauschen. Der Trainer von Real Madrid ist wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Der Italiener beteuert seine Unschuld. Doch die Anklage fordert eine mehrjährige Haftstrafe.
Trainer Carlo Ancelotti vom spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid hat zu Beginn seines Prozesses wegen Steuerhinterziehung seine Unschuld beteuert. "Ich habe nie daran gedacht, zu betrügen", sagte der Italiener zu Beginn der Anhörung am Mittwochmorgen in Madrid. In seiner Aussage vor Gericht behauptete er zudem, dass ihm Real selbst das Vergütungssystem vorgeschlagen habe. "Ich habe nie gemerkt, dass etwas nicht stimmt."
Ancelotti wird vorgeworfen, in den Jahren 2014 und 2015 seine Einkünfte aus Bildrechten und weiteren Einnahmequellen in Höhe von insgesamt mehr als einer Million Euro mithilfe eines "verwirrenden" und "komplexen" Systems von Briefkastenfirmen vor den spanischen Steuerbehörden verborgen zu haben. Die Staatsanwaltschaft fordert, den 65-Jährigen zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten sowie zu einer Geldstrafe von mehr als drei Millionen Euro zu verurteilen.
Ancelotti kam am Mittwochmorgen zusammen mit seinem Sohn Davide und seiner Frau Mariann Barrena McClay um kurz vor 10 Uhr am Obersten Gerichtshof in der spanischen Hauptstadt an, trug einen eleganten schwarzen Anzug, wirkte "entspannt" und war laut eigenen Aussagen "zuversichtlich", wie AFP-Reporter berichteten. Angesetzt ist die Verhandlung zunächst für zwei Tage.