
Wie PSG seine Qualität vergaß - und sie wiederfand
n-tv
PSG feiert als erstes Team der europäischen Top-5-Ligen die Meisterschaft. In der Champions League hat der französische Hauptstadt-Klub den FC Liverpool ausgeschaltet, nun wartet Aston Villa. Die großen Namen sind längst nicht mehr da – das macht PSG so gefährlich.
Gute Fußballspieler werden immer teurer. Das ist nicht neu. Die Aussage trifft wahrscheinlich seit Einführung der Ablösesummen zu. Seitdem wartet die Branche darauf, dass sich die Entwicklung umdreht, und wird das womöglich auch noch lange tun. Daraus hat sich in den vergangenen Jahren für etliche Klubs ein Geschäftsmodell entwickelt. Spieler möglichst früh einkaufen (im Idealfall sogar selbst ausbilden), hoffen, dass sie einschlagen und den Gewinn mitnehmen. Allen voran Benfica Lissabon, Ajax Amsterdam oder RB Salzburg lassen sich ihr starkes Scouting und die gute Entwicklungsarbeit in riesigen Transfersummen bezahlen.
Denn die gut ausgebildeten Hoffnungsträger muss man sich leisten können. Am anderen Ende des Tisches sitzen bei solchen Verhandlungen Klubs wie Manchester City, Real Madrid, der FC Chelsea, Manchester United oder der FC Liverpool. Der FC Barcelona sitzt dort aus Geldnot immer seltener. Egal, die Katalanen gehören schließlich selbst zu absoluten Experten in der Jugendausbildung und können aus ihrer Akademie "La Masia" scheinbar wahllos 16-Jährige in die erste Mannschaft integrieren.
Es gibt jedoch auch einen Klub, der regelmäßig mal auf der einen, mal auf der anderen Seite des Tisches sitzt. Der jahrelang offensichtlich die eigene Jugend nicht wertschätzt und stattdessen einer Harlem-Globetrotters-esken Vision eines Fußballteams nachjagt. Als hätte man ab einem gewissen Milliarden-Betrag eigenes Talent schlicht nicht mehr nötig. Dieser Klub ist Paris Saint-Germain. Mit dem Verkauf an den katarischen Staatsfonds beginnen bei dem in der Vergangenheit nur bedingt relevantem Hauptstadtklub die ganz fetten Jahre. Zumindest glauben das alle.