Parodontitis - die stille Volkskrankheit
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Ach, das bisschen Zahnfleischbluten? Parodontitis ist viel mehr: Die chronische Entzündung im Mund ist nicht nur lästig, sondern erhöht das Risiko für viele schwere Erkrankungen. Aber die Symptome werden oft verkannt oder falsch gedeutet.
Noch immer wird Parodontitis von vielen Menschen als lästiges, aber harmloses Zahnfleischbluten abgetan. Doch wird die chronische Entzündung des Zahnhalteapparates nicht behandelt, droht nicht nur Zahnverlust: Tatsächlich kann sie das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle sowie für Diabetes erhöhen - und vielleicht sogar Demenz-Erkrankungen begünstigen.
Laut Bundeszahnärztekammer (BZÄK) haben in Deutschland nahezu 35 Millionen Menschen eine Parodontitis, davon etwa zehn Millionen Menschen eine schwere Form. Und die Häufigkeit steigt mit dem Alter: Laut der Fünften Mundgesundheitsstudie sind mehr als die Hälfte der Menschen ab 35 Jahren betroffen, bei den über 65-Jährigen fast zwei Drittel und bei den Hochbetagten gar 90 Prozent.
Trotz der weiten Verbreitung spricht die BZÄK von einer "stillen Volkskrankheit": Symptome würden häufig jahrelang verkannt oder falsch gedeutet. "Gerade im Anfangsstadium verursacht die Krankheit kaum Beschwerden", sagt die Potsdamer Zahnärztin Romy Ermler. Parodontitis verlaufe zunächst als unauffälliger Prozess in Mund und Kiefer, bevor spürbare Symptome wie Zahnfleischbluten, Rötung oder Schwellung des Zahnfleischs, Mundgeruch oder Zahnlockerungen aufträten. "Die Patienten kommen oft erst dann, wenn sie bemerken, dass ihr Zahnfleisch zurückgeht oder sie sensibel auf Heißes und Kaltes reagieren, weil die Zahnhälse freiliegen", so die BZÄK-Vizepräsidentin.
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