Nach Tennis-Marathon teilt Swiatek gegen Kritiker aus
n-tv
Im Augenblick ihres Triumphes macht Iga Swiatek ihrem Unmut Luft und watscht die Kritiker ab, die Frauentennis für langweilig halten. Vorher liefert sie sich mit Aryna Sabalenka mehr als drei Stunden lang ein episches Final-Match in Madrid.
Iga Swiatek ließ sich rücklings in den Sand fallen und schlug die Hände vors Gesicht. Ihr Körper bebte. Drei Stunden und elf Minuten hatte sie gekämpft, sich aus scheinbar aussichtslosen Situationen befreit und schließlich ihre größte Rivalin bezwungen. Das 7:5, 4:6, 7:6 (9:7) über Aryna Sabalenka in Madrid war nicht nur das bislang längste Finale der Saison, es war auch ein denkwürdiges.
Der Belarussin hatte dreimal nur noch ein Punkt zur erfolgreichen Titelverteidigung gefehlt, dreimal behielt Swiatek die Nerven und holte sich ihren dritten Turniersieg des Jahres. "Wer will jetzt noch sagen, dass Frauentennis langweilig ist?", rief Swiatek auf dem Court ins Mikrofon. Niemand, der in der "Caja Magica" das dramatische Match der beiden derzeit besten Spielerinnen der Welt gesehen hatte.
Swiatek stemmte sich mit Präzision und Finesse gegen Sabalenkas gewaltige Grundschläge. "Das war das intensivste und verrückteste Finale, das ich je gespielt habe", sagte sie später. Und beste Werbung für die Frauentour. Die kämpft gerade bei Turnieren wie in Madrid um Aufmerksamkeit gegen die erdrückende Männerkonkurrenz.