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KI lässt Google-Chef nachts nicht schlafen
n-tv
Obwohl der Internetriese Alphabet selbst Künstliche Intelligenz massiv pusht, fordert sein Chef eindringlich politische Kontrolle für die Computer-Revolution. Am Ende des technologischen Wettrüstens könnte sonst eine "gottähnliche" Maschine stehen, die keiner mehr kontrollieren könne.
Mit diesem Interview dürfte er für Aufsehen sorgen: Der Chef einer der größten Entwickler für Künstliche Intelligenz fordert scharfe Regeln für seine eigenen Produkte. Mit Blick auf die rasante Entwicklung der revolutionären Technik beschäftige ihn vor allem "der Druck, sie auf vorteilhafte Art und Weise einzusetzen, aber gleichzeitig kann sie sehr schädlich sein, wenn sie falsch eingesetzt wird", sagte Google-Chef Sundar Pichai dem US-TV-Magazin "60 Minutes". "Wir haben noch nicht alle Antworten, und die Technologie entwickelt sich schnell. Lässt mich das nachts nicht schlafen? Absolut."
Früher oder später müsse es Regulierung geben, appellierte Pichai. Denn "jeder, der schon einmal an KI gearbeitet hat, erkennt, dass das etwas so Andersartiges und Tiefes ist, dass wir soziale Regeln brauchen, wie wir uns anpassen." Pichai fordert zum Beispiel: "Wir brauchen Gesetze gegen Deepfakes, und es muss Konsequenzen haben, wenn jemand Deepfake-Videos erstellt, die der Gesellschaft Schaden zufügen." Die KI ist heute schon so weit, dass sie Aussehen und Stimme eines Menschen täuschend echt imitieren kann.
Der Google-Chef warnt: Die Folgen der Technik könnten für die Menschheit größer sein als die Entdeckung des Feuers oder der Elektrizität. "Es geht um den Kern davon, was Intelligenz ist und was die Menschheit ausmacht." Die Gretchenfrage dabei laute: "Verliert die Menschheit irgendwann die Kontrolle über die Technologie, die sie entwickelt?"