Künstliches Embryo mit Gehirn im Labor erzeugt
n-tv
Ganz ohne Eizelle und Spermien erschafft ein Forschungsteam eine lebende Struktur im Labor. Sie hat ein Gehirn und ein schlagendes Herz: Es ist der synthetische Embryo einer Maus. Dieser könnte den Weg zur Produktion künstlicher Spenderorgane für Menschen ebnen.
Allein in Deutschland warten derzeit mehrere tausend Menschen auf eine Organtransplantation, und das oft seit Jahren. Ein neuer Durchbruch in der Forschung könnte jedoch den Weg zu künstlichen Spenderorganen ebnen, die im Labor erzeugt werden. Denn Forschenden in Großbritannien ist es erstmals gelungen, aus Stammzellen synthetische Embryonen von Mäusen zu erzeugen, die ein Gehirn, ein schlagendes Herz und die Grundlagen aller anderen Organe des Körpers bilden.
"Unser Mäuseembryomodell entwickelt nicht nur ein Gehirn, sondern auch ein schlagendes Herz und alle Komponenten, aus denen der Körper später besteht", so Magdalena Zernicka-Goetz, Professorin für Säugetierentwicklung und Stammzellbiologie der Universität Cambridge, laut Mitteilung der Hochschule. "Es ist einfach unglaublich, dass wir so weit gekommen sind." Ihre Ergebnisse wurden im Fachmagazin "Nature" veröffentlicht.
Um die Modellembryonen zu erzeugen, verwendeten die Forschenden keine Eizellen und Spermien, sondern Stammzellen, die sich zu fast jedem Zelltyp im Körper entwickeln können. Sie griffen dabei auf drei verschiedene Arten von Stammzellen zurück, die in der frühen Entwicklung von Säugetieren vorkommen und entscheidende Rollen spielen. Aus einer Art bildet sich der Körper samt seiner Organe, die anderen beiden Arten werden zu Plazenta und Dottersack und unterstützen das Wachstum des Embryos.
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