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IFO: Noch nie fehlte so viel Material auf dem Bau
n-tv
Die Folgen des Ukraine-Krieges machen sich auch auf deutschen Baustellen bemerkbar: Der Materialmangel ist so groß wie nie zuvor. Hohe Energiekosten und knappe Rohstoffe treiben zudem die Werkstoffpreise in die Höhe, weshalb es vor allem im Wohnungsbau vermehrt zu Auftragsstornierungen kommt.
Stahl, Dämmstoffe, Ziegelsteine: Die Materialknappheit auf deutschen Baustellen ist so groß wie noch nie. Im Hochbau klagten im Mai 56,6 Prozent der Unternehmen über Mangel, im Tiefbau waren es 44,8 Prozent. "Noch nie fehlte so viel Material auf dem Bau", fasste das Münchner IFO-Institut die Ergebnisse seiner monatlichen Umfrage zusammen. Von diesen Unternehmen berichteten wiederum 91,1 Prozent, dass der Krieg in der Ukraine die Materialengpässe verschärft habe.
"Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich die Lieferprobleme bei Baustoffen drastisch verschärft", sagte IFO-Forscher Felix Leiss. Die Materialpreise legten infolge der Knappheit und höheren Energiekosten weiter zu. "Aufgrund der steigenden Baukosten und der höheren Zinsen kommt es nun besonders im Wohnungsbau vermehrt zu Auftragsstornierungen", sagte Leiss.
Besonders knapp ist derzeit Baustahl, der oft aus Russland oder der Ukraine importiert werden muss. Auch beim Bitumen kommt es zu Problemen. "Mancherorts klagten die Betriebe auch über einen Mangel an Ziegelsteinen", sagte Leiss. "Dämmstoffe waren bereits vor Kriegsbeginn vielerorts knapp, aber auch hier hat sich die Situation weiter verschlechtert."