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Gutachten von LNG-Gegnern: Anschlussleitung nicht tief genug
n-tv
Sassnitz/Stralsund (dpa/mv) - Ein von der Rügener Gemeinde Binz in Auftrag gegebenes Gutachten kritisiert die Baupläne zum Anschluss des geplanten Flüssigerdgas-Terminals auf der Ostseeinsel als mangelbehaftet. Die beantragte Pipeline zwischen dem geplanten LNG-Terminal im Hafen Mukran und der Gasnetz-Einspeisung in Lubmin weise eine zu geringe Mindestabdeckung mit lediglich einem halben Meter Sand auf, heißt es in der von der Wismarer Professorin Bärbel Koppe verfassten Einschätzung. Zum Vergleich: Untersee-Stromleitungen würden aus Sicherheitsgründen bis zu 4,5 Meter tief vergraben.
Die Expertin für Wasserbau und Hydromechanik führt aus, dass die im Bereich der geplanten Trassenführung vorkommenden Sande sich durch die Strömung bewegen. Dies berge das Risiko einer Freispülung, ankernde Schiffe könnten dann Schäden an der Leitung verursachen, bis hin zu einer Havarie. Als weiteren Kritikpunkt führt das Gutachten die geringe Entfernung der Pipeline zu Tourismusgebieten an wie auch zu möglichen unterseeischen Rohstoffvorkommen. Aus Sicht der Wissenschaftlerin könnte die Pipeline nicht nur den Abbau behindern, sondern aufgrund ihrer potenziellen Wirkung als Strömungsbarriere auch die Regeneration des Untergrunds einschränken.
Darüber hinaus stellt Koppe auch die Prognosen zum zu erwartenden LNG-Tanker-Verkehr sowie der prognostizierten Bauzeit infrage. Außerdem verweist sie auf die Planungen zur deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream 2, um ihr insgesamt kritisches Urteil zu untermauern. Auch dabei sei eine ähnliche Trassenführung verworfen worden.
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