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Gewerkschaften kritisch zu Entwurf des Koalitionsvertrags
n-tv
Magdeburg (dpa/sa) - Der DGB und die Gewerkschaften in Sachsen-Anhalt sehen den von CDU, SPD und FDP ausgehandelten Koalitionsvertrag als gute Grundlage für eine Zusammenarbeit an - haben aber auch eine Reihe Kritikpunkte. Das geplante Vergabegesetz, das Tariftreue und einen Mindestlohn bei öffentlichen Aufträgen regeln und 2022 verabschiedet werden soll, sei zwar "ein deutliches Signal für gute Arbeit und gegen staatlich geduldetes Lohndumping", erklärten die Gewerkschaften am Freitag in Magdeburg.
Sie sehen es aber kritisch, dass das Gesetz ab Auftragswerten von 40.000 Euro für Dienstleistungen und 120.000 Euro für Bauleistungen gelten soll. Jetzt lägen die Schwellenwerte bei 25.000 und 50.000 Euro. Damit hätte Sachsen-Anhalt bundesweit die höchsten Schwellenwerte für öffentliche Aufträge, hieß es. DGB-Landeschefin Susanne Wiedemeyer sagte, es müsse genau geschaut werden, ob das Gesetz in die Leere laufe. IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger betonte, wie wichtig positive Zukunftschancen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind. Dabei sei der Blick auf den Kohle-Strukturwandel wichtig. Der Bereich der Automobilzulieferer, der sich im Wandel befinde, sei zu wenig im Fokus. Der Bund stelle "Hunderte von Millionen Euro" für den Bereich zur Verfügung. Wie das genutzt werden solle, finde sich im Koalitionsvertrag nicht wieder. "Da sind Chancen, und diese Chancen dürfen nicht liegengelassen werden."![](/newspic/picid-2921044-20250216093307.jpg)
Am Abend gibt es die erste Viererrunde von Kanzlerkandidaten in der deutschen Fernsehgeschichte: In der Redeschlacht trifft Amtsinhaber Olaf Scholz von der SPD auf seinen Herausforderer von der Union, Friedrich Merz. Vervollständigt wird das sogenannte Quadrell von den Kanzlerkandidaten der Grünen und der AfD, Robert Habeck und Alice Weidel. Insbesondere die Themen Wirtschaft und Migration dürften bei dem politischen Schlagabtausch kontrovers diskutiert werden.