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Fed-Chef Powell sorgt für neue Zinsängste
n-tv
Die Angst hat die US-Anleger wieder im Griff. Hoffnungen, dass die Fed ihren Zinsgipfel bereits erreicht hat, enttäuscht der oberste Währungshüter mit einer klaren Linie: Sollte es nötig sein, werde man die Geldpolitik weiter straffen, sagt Powell.
Die Wall Street hat am Abend mit Abgaben geschlossen. Belastet wurden die Börsen von wieder ansteigenden Marktzinsen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,6 Prozent tiefer bei 33.892 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,8 Prozent nach unten. Der Nasdaq-Composite notierte 0,9 Prozent niedriger. Dabei gab es insgesamt 742 (Mittwoch: 1200) Kursgewinner und 2143 (1649) -verlierer. Unverändert schlossen 43 (106) Titel.
Im Fokus standen Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell auf einer Podiumsdiskussion beim Internationalen Währungsfonds. Powell sagte, dass künftige Fortschritte beim Kampf gegen die Inflation möglicherweise durch eine Begrenzung der Nachfrage erzielt werden müssten. Die US-Notenbank sei mit ihren bisherigen Erfolgen bei der Abschwächung des Preisdrucks zwar zufrieden, aber nicht sicher, ob die Zinssätze hoch genug seien, um die Inflation langfristig auf das Ziel von 2 Prozent zu senken. Die Fed werde nicht zögern, die Zinsen weiter zu erhöhen, sollte dies nötig sein, so der Fed-Präsident. Gleichwohl werde die Fed bei ihren künftigen Entscheidungen Vorsicht walten lassen, denn die US-Notenbank wolle sich weder von ein paar guten Datenmonaten in die Irre führen lassen, noch das Risiko einer Überstraffung eingehen.
Am Anleihemarkt legten die Renditen bereits im Vorfeld der Powell-Rede wieder deutlicher zu und stiegen im Anschluss noch ein wenig. Eine Auktion 30-jähriger Schuldtitel im Volumen von 24 Milliarden Dollar war auf eine schwächer als erwartete Nachfrage gestoßen. Die Rendite 30-jähriger Papiere erhöhte sich um 16,0 Basispunkte auf 4,78 Prozent, bei den 10-jährigen Papieren stieg sie um 13,8 Basispunkte auf 4,63 Prozent. Am Vortag war die Neuemission zehnjähriger Staatsanleihen im Volumen von 40 Milliarden Dollar relativ gut aufgenommen worden. An Konjunkturdaten wurden nur die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche veröffentlicht. Diese fielen etwas niedriger aus als erwartet.