
Für den Südsudan ist es wieder 2013
n-tv
Nur ein paar Jahre hat der Friede im Südsudan gehalten. Jetzt droht das jüngste Land der Welt erneut in den Bürgerkrieg zu schlittern. Die Ursachen sind dieselben wie zuvor.
Es war schon spät am Abend, als ein Konvoi schwer bewaffneter Soldaten vor der Villa des Vizepräsidenten von Südsudan parkte und das Grundstück in der Hauptstadt Juba stürmte. Sie entwaffneten die Leibwächter von Riek Machar und stellten ihn und seine Frau, die als Innenministerin dient, unter Hausarrest.
Kurz darauf waren außerhalb von Juba die ersten Schüsse zu hören. Es kam zu Gefechten zwischen Armee-Einheiten, die loyal zu Machar sind, und Truppen, die auf den Befehl von Präsident Salva Kiir hören. Ein Sprecher von Kiir spielte später die Sache herunter. Er ließ erklären, dass Machar nicht unter Hausarrest stehe, sondern lediglich dazu aufgefordert worden sei, seine Amtsgeschäfte vom Home-Office aus zu tätigen.
Klar ist: Die internen Machtkämpfe im Südsudan spitzten sich wieder gefährlich zu. Bereits in der Vergangenheit hat die Rivalität zwischen Präsident Kiir und dessen Vize Machar zum Bürgerkrieg geführt. Im Jahr 2013 startete der letzte Krieg auf genau dieselbe Weise: Damals beschuldigte Kiir (von der Ethnie der Dinka) seinen Vize Machar (von der Ethnie der Nuer), einen Putsch zu planen, und setzte ihn in seiner Villa fest. Daraufhin begannen die Kämpfe zwischen internen Fraktionen der Armee, die sich - je nach ihrer ethnischen Zugehörigkeit - entweder Kiir oder Machar anschlossen.