Erzbischof von Canterbury tritt nach Missbrauchsskandal zurück
n-tv
Enthüllungen über einen Missbrauchsskandal in der anglikanischen Kirche setzen auch das geistliche Oberhaupt unter Druck. Der Erzbischof von Canterbury zieht nun einen Schlussstrich unter seine Amtszeit.
Das geistliche Oberhaupt der Anglikanischen Kirche, Erzbischof Justin Welby, ist nach Kritik an seinem Umgang mit Missbrauchsfällen zurückgetreten. "Ich glaube, dass mein Rücktritt im besten Interesse der Kirche von England ist", sagte Welby. Ihm sei klar, dass er die persönliche und institutionelle Verantwortung für seine gesamte Amtszeit übernehmen müsse.
Welby war nach einem vergangene Woche veröffentlichten unabhängigen Bericht in die Kritik geraten, demzufolge ein Freiwilliger in christlichen Sommerferienlagern über fünf Jahrzehnte etwa 30 Jungen und junge Männer in Großbritannien und 85 in Afrika sexuell, seelisch und körperlich misshandelt habe. Der 251-seitige Bericht kommt zu dem Schluss, Welby habe es versäumt, den Mann den Behörden zu melden, als er im August 2013, kurz nach seiner Ernennung zum Erzbischof von Canterbury, von dem Missbrauch erfuhr. Welby räumte ein, die Vorwürfe nicht energisch genug verfolgt zu haben, lehnte aber noch am Montag einen Rücktritt ab. Die Fälle wurden erst durch einen Fernsehbericht 2017 öffentlich bekannt. Der mutmaßliche Täter starb im Jahr darauf.
Mitglieder der Generalsynode der Kirche von England forderten Welby zum Amtsverzicht auf, starteten auf Change.org eine Petition und erklärten, der Erzbischof habe "das Vertrauen seiner Geistlichen verloren". Die Bischöfin von Newcastle, Helen-Ann Hartley, nannte Welbys Position unhaltbar.
35 Jahre nach dem Mauerfall kann der Bunker der DDR-Auslandsspionage dank eines westdeutschen Vereins besucht werden, es gibt Führungen ehemaliger Stasi-Mitarbeiter. Für die "Bunker-Dokumentationsstätten" ist der Gosener Schutzbau "ein Originalschauplatz der deutsch-deutschen Spionage-Geschichte", für manchen Besucher nur ein "feuchter, sehr kalter Raum".