
"Einstellungen aufgrund von Kompetenz sind in Deutschland selten"
n-tv
Tausende Menschen in der freien Wirtschaft verlieren derzeit ihren Job. Eine Branche widersetzt sich dem Trend: Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien suchen Dachdecker, Installateure, Elektriker, Projektmanager und mehr. "Die Zahl der Stellenanzeigen hat sich seit 2019 mehr als verdoppelt", sagt Jana Fingerhut von der Bertelsmann-Stiftung im "Klima-Labor". Ihr zufolge benötigt die Branche Hunderttausende Fachkräfte. Ausbildungsberufe sind genauso gefragt wie höhere Abschlüsse. Auch für Quereinsteiger sind die Aussichten vielversprechend, dennoch erhalten speziell ausländische Spezialisten nach wie vor reihenweise Absagen, denn es bleibt ein typisch deutsches Problem.
ntv.de: Derzeit verlieren viele Menschen in Deutschland ihren Job. Kann man denen sagen, dass sie sich keine Sorgen machen müssen, weil die Energiewende immer mehr neue schafft?
Jana Fingerhut: Im Bereich der erneuerbaren Energien findet man derzeit auf jeden Fall etwas. In unseren Studien sehen wir, dass sich die Zahl der Stellenanzeigen seit 2019 mehr als verdoppelt hat. Gerade im Bereich der Energieinfrastruktur gab es einen starken Anstieg, also beim Netzausbau und der Energiespeicherung. Auch Wasserstoff rückt ins Blickfeld. Mittlerweile belaufen sich diese Stellenanzeigen auf vier Prozent aller Angebote auf dem deutschen Arbeitsmarkt.