
Dieter Hecking macht seinen Spielern schwere Vorwürfe
n-tv
Bayern-Schreck VfL Bochum schwächelt im Abstiegskampf ausgerechnet im Ruhrstadion. Trainer Dieter Hecking sieht trotz der 0:4-Klatsche gegen Stuttgart weiter "eine realistische Chance". Die Spieler sparen allerdings nicht mit selbstkritischen Tönen.
Die Zuschauer, die noch nicht geflohen waren, pfiffen sich den Frust von der Seele, die Spieler schlichen mit hängenden Köpfen vom Platz: Beim VfL Bochum bröckelt im Abstiegskampf die Festung Ruhrstadion, der vermeintlich größte Trumpf sticht nicht mehr. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen sechs Heimspielen herrscht Alarmstimmung im Ruhrpott. "Der Wecker hat geklingelt", sagte Trainer Dieter Hecking nach der 0:4 (0:2)-Klatsche gegen den VfB Stuttgart.
Nach viel Lob, aber wenig Punkten in den vergangenen Wochen mit dem 3:2-Coup beim FC Bayern als Highlight versetzte "das schlechteste Spiel seit Monaten", so Torhüter Timo Horn, dem Tabellenvorletzten einen Tiefschlag, der selbst die Spieler überraschte. "Alle waren auf Spannung", behauptete Kapitän Philipp Hofmann. Nur Routinier Hecking hatte es irgendwie kommen sehen. "Du kriegst sofort einen ins Gesicht, wenn du nicht mitbringst, was gefordert ist", sagte der 60-Jährige und deutete an, dass ihm im Training einiges gefehlt hatte.
Heraus kam deshalb gegen den Vizemeister, der mit viel Rückenwind nach dem Einzug ins Pokalfinale angereist war, "kollektiv eine Nichtleistung", wie Hecking feststellte, "Torgefahr null, die Gegentore Geschenke ohne Ende". Von denen profitierten Jeff Chabot (8.) und vor allem Dreierpacker Ermedin Demirovic (11./48./85.). Aus seiner Erfahrung weiß der Coach, dass so etwas im Abstiegskampf passieren kann. "Ich bin froh, dass es heute gekommen ist, weil wir jetzt noch sechs Spieltage Zeit haben nachzujustieren."