Die zynische Champagner-Gala des Wladimir Putin
n-tv
Wladimir Putin liefert im Kreml eine äußerst verstörende Show an der Seite ausgewählter russischer Olympia-Helden. Die Botschaft der Veranstaltung an die Welt: Dem Präsidenten ist alles egal. Und der wird in seinen Ausführungen sogar noch zynisch. Unfassbar.
Wladimir Putin spricht tatsächlich über Menschenrechtsverstöße. Während er einen brutalen Angriffskrieg führt. Während Tausende unschuldige Zivilisten in der Ukraine qualvoll sterben. Durch seine Bomben, Bomben mit international geächteter Munition. Durch brutale Massaker seiner barbarischen Soldaten. Durch Hunger, den er als tödliche Waffe in der belagerten Stadt Mariupol einsetzen lässt.
"Unsere Athleten wurden aus zutiefst politischen Gründen diskriminiert, ausgehend von ihrer Staatsangehörigkeit und Nationalität", sagt der russische Präsident. Ja. Wladimir Putin spricht tatsächlich über Menschenrechtsverstöße. Gegenüber den Sportlern seines Landes, die von vielen internationalen Verbänden für beinahe alle Wettbewerbe gesperrt werden. Als sehr verzweifeltes Druckmittel gegen das brutale und enthemmte Handeln des russischen Präsidenten. Und der beruft sich nun bei einer Sportler-Ehrung auf die entsprechende Charta der Vereinten Nationen, deren dringliche Appelle zu Frieden und Besonnenheit im irgendwo vorbeirauschen.
Im Wortlaut sagte er: "Der Ausschluss der Athleten aus Russland und Belarus hat nicht nur die Grundprinzipien des Sports verletzt, sondern verstößt auch offen und zynisch gegen die Grundrechte, welche die Vereinten Nationen in ihrer Menschenrechts-Charta 1948 festgehalten haben."