Bundestrainerin ist nach WM-Test tief besorgt
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Statt Euphorie gibt es Ernüchterung: Die DFB-Frauen verlieren gegen den Underdog Sambia ihren letzten WM-Test. Aus drei Kontern werden drei Tore. Mehrere Verletzte bereiten der Bundestrainerin Sorgen, ihre Spielerinnen bemühen sich um Optimismus.
"Wir kennen ja die deutschen Fußballfans, da ist das ganz schnell so, dass die Alarmglocken angehen", sagt Alexandra Popp mit einer Portion Sarkasmus in der Stimme. Die Kapitänin der DFB-Frauen ist nach der 2:3-Pleite gegen Sambia bedient. "Natürlich bin ich angefressen, ich kann nicht verlieren." Es war der letzte Test vor der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August), der in Fürth nach einem turbulenten Spiel verloren ging. Am Dienstag fliegt das deutsche Fußball-Nationalteam nach Down Under.
17 Tage vor dem Turnierstart gegen Marokko (10.30 Uhr/ZDF und im ntv.de-Liveticker) wollte sich das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg das richtige Gefühl holen, die Euphorie wieder aufleben lassen, die es im vergangenen Jahr in England bis ins EM-Finale getragen hatte. "Dadurch, dass ich das EM-Finale verpasst hab, ist der Ehrgeiz noch größer, vielleicht in einem WM-Finale zu stehen", sagt Klara Bühl in der ARD-Doku "Shootingstars" über ihren großen Traum, der in Australien wahr werden soll. Doch der Weg dorthin scheint spätestens seit diesem Freitagabend ein überaus steiniger.
Denn das Spiel gegen den Weltranglisten-77. aus Sambia offenbarte die Probleme der DFB-Elf schonungslos. Voss-Tecklenburg setzte anders als zuletzt auf ihre Stammspielerinnen, überraschte allerdings mit einem 4-3-3 und einer verteidigenden Svenja Huth. Spielerisch überlegen, blieben zu viele Chancen liegen, gleichzeitig wurde das Team gnadenlos, unter anderem von der pfeilschnellen Barbra Banda, die die Tore zum 1:0 und zum 2:3-Endstand erzielte, ausgekontert. "Wir haben einfach drei Kontertore bekommen, das war definitiv zu einfach, das darf uns so nicht passieren", so Popp. "Und nach vorne hin lassen wir einfach zu viel liegen." Torhüterin Merle Frohms sagt: "Wir waren offensiv wirklich bemüht." "Stets bemüht", eine Floskel, die niemand im Arbeitszeugnis stehen haben möchte, steht sie doch fürs Vergebliche.