
Bosch steckt Milliarde in Wärmepumpen-Werk
n-tv
Kurz nach der Ampel-Einigung zum Heizungstausch in Deutschland kündigt Bosch eine Wärmepumpenoffensive an. In Polen soll ein neues Werk entstehen. Insgesamt will der Tech-Konzern eine Milliarde bis 2030 in den Wachstumsmarkt investieren.
Der Technologiekonzern Bosch baut seine Produktion von Wärmepumpen in Europa mit einem Werk in Polen aus. In einen neuen Fertigungsstandort in Dobromierz nahe Wroclaw sollen bis Ende 2027 rund 255 Millionen Euro fließen, teilte Bosch am Abend mit. Die Kleinstadt nahe der deutschen Grenze liegt in einer Wirtschaftszone, die finanzielle Anreize zur Ansiedlung von Produktionsstätten bietet. Produktionsstart sei für den Jahreswechsel 2025/26 geplant. Bis 2027 sollten rund 500 neue Arbeitsplätze entstehen, erklärte Bosch weiter. Bis Ende des Jahrzehnts seien Investitionen von mehr als einer Milliarde Euro in das Geschäft mit den modernen stromgetriebenen Heizungen geplant.
Wärmepumpen gelten in Polen angesichts der Energiewende zum Klimaschutz als starkes Wachstumsgeschäft. Auch in Deutschland brummt das Geschäft mit der Alternative zur klimaschädlichen Öl- oder Gasheizung. Die Bundesregierung brachte am Morgen zum Austausch konventioneller Heizungen das Gebäude-Energiegesetz auf den Weg.
Der Umsatz von Bosch mit Wärmepumpen stieg im vergangenen Jahr um 54 Prozent. Das Unternehmen rechne in der Europäischen Union mit einem Wachstum von jährlich 20 Prozent und wolle stärker wachsen als der Markt, bekräftigte Bosch. "Das neue Werk in Polen sowie unsere bestehenden Werke in Europa werden dazu beitragen, diese Wachstumsziele zu erreichen", sagt Jan Brockmann, Chef der Gebäudetechniksparte Bosch Home Comfort Group. Zum Produktionsnetzwerk gehören bereits die deutschen Standorte Eibelshausen und Wernau, Tranas in Schweden und Aveiro in Portugal. Zudem gibt es ein Joint Venture mit Electra Industries in Israel.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.