Wo Bayern am katholischsten und evangelischsten ist
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Zahlen des Statistischen Bundesamts geben den Blick auf die Konfessionen bis zur Gemeindeebene frei. Bayerns bekanntester Wallfahrtsort ist längst nicht so katholisch wie ein kleines Dorf in Franken.
Wiesbaden/München (dpa/lby) - Bayerns katholischste und evangelischste Gemeinden liegen in Franken. Nirgends im Freistaat ist der Anteil der Katholiken an der Bevölkerung höher als im oberfränkischen Wattendorf (Landkreis Bamberg). Eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts aus dem jüngsten Zensus weist bei 92,5 Prozent der gut 600 Einwohner eine Mitgliedschaft in der Römisch-Katholischen Kirche aus. Der evangelische Gegenpol liegt nur rund 80 Kilometer Luftlinie südwestlich. Im mittelfränkischen Weigenheim sind 81,5 Prozent der knapp 1.000 Einwohner Mitglied der evangelischen Kirche. Alle Zahlen haben dabei Stichtag 15. Mai 2022.
Auch die nächstplatzierten Hochburgen der evangelischen Kirche liegen in Mittelfranken: Adelshofen und Buch am Wald mit 80,8 und 79 Prozent. Die Plätze zwei und drei bei den Katholiken gehen dagegen in die Oberpfalz nach Gleiritsch mit 90,4 und Eschlkam mit 89,8 Prozent.
In den ländlichen Regionen Frankens hält sich bis heute eine deutliche konfessionelle Aufteilung, weil es dort vergleichsweise wenig Zu- und Wegzüge gibt. Ob katholisch oder evangelisch, das entschieden in früheren Jahrhunderten die jeweiligen Landesherrn. Franken war damals staatlich eher klein strukturiert - während beispielsweise die Gebiete der Markgrafen von Ansbach und Bayreuth und der Herzöge von Sachsen-Coburg-Gotha protestantisch waren, hatten auch die Fürstbistümer Bamberg und Würzburg Territorien, wo die Menschen natürlich katholisch sein mussten.