Sicherheitsexperte attestiert ungenügenden Markt-Schutz
n-tv
Das Sicherheitskonzept des Magdeburger Weihnachtsmarktes "war irgendetwas, aber nichts, das den Regeln der Technik entspricht", sagt ein Experte für Zufahrtsschutz. Auch ein Schausteller zeigt sich ernüchtert. Das Innenministerium verteidigt jedoch die Maßnahmen.
Das tödliche Attentat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hätte verhindert werden können, ist Zufahrtsschutzexperte Christian Schneider überzeugt. "Mit der Anwendung der anerkannten Regeln der Technik wäre diese Tat nicht möglich gewesen", sagte der Sicherheitsfachmann dem "Stern". Und der Sachverständige für Planung und Durchführung von Maßnahmen der technischen Gefahrenabwehr wurde im Gespräch ganz deutlich: "Es gab keinen Zufahrtsschutz in Magdeburg."
Mit Barrieren, wie sie seit dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz in der Regel vielerorts Verwendung finden, "wäre das Fahrzeug nicht bis auf den Weihnachtsmarkt gekommen", sagte Schneider. Ihm zufolge sei Zufahrtsschutz normativ geregelt. "Was wir in Magdeburg gesehen haben, war irgendetwas, aber nichts, das den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht."
Ähnlich äußerte sich auch Matthias, der seinen Nachnamen nicht nennen wollte und auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ein Kinderfahrgeschäft betreibt, beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Das Sicherheitskonzept hier, das können Sie vergessen", so der Schausteller. Er erklärte weiter, dass die Polizei zwar Präsenz gezeigt habe, allerdings für sein Empfinden zu wenig.