Taleb A. drohte mit Taten, die "internationale Beachtung finden"
n-tv
Mehrmals droht der Attentäter von Magdeburg mit schwerwiegenden Vorfällen. Von Mord ist die Rede, auf eine Sprengstoffexplosion bezieht er sich auch. Die Aussagen werden von den Behörden ernst genommen. Doch als Gefährder stuft ihn niemand ein.
Der Magdeburger Amokfahrer Taleb A. drohte schon früher mit schweren Gewalttaten. Vor mehreren Jahren war er in Mecklenburg-Vorpommern wiederholt mit der Androhung von Straftaten aufgefallen. 2013 wurde er vom Amtsgericht Rostock zu 90 Tagessätzen à 10 Euro wegen Störung des öffentlichen Friedens durch die Androhung von Straftaten verurteilt, wie Landesinnenminister Christian Pegel bei einer Pressekonferenz in Schwerin sagte.
Dem Minister zufolge hat der heute 50-jährige Taleb A. von Oktober 2011 bis Januar 2016 in Mecklenburg-Vorpommern gelebt und in Stralsund Teile seiner Facharztausbildung absolviert. In einem Streit um die Anerkennung von Prüfungsleistungen habe er gegenüber Vertretern der Landesärztekammer in Rostock mit einer Tat gedroht, die "internationale Beachtung finden" werde. Dabei habe er auf den Anschlag beim Boston-Marathon verwiesen, der nur wenige Tage zuvor stattfand.
Im Zuge der Ermittlungen gab es laut Pegel auch eine Durchsuchung bei dem Mann. Es seien jedoch "keine Hinweise auf eine reelle Anschlagsvorbereitung gefunden" worden, ebenso keine islamistischen Bezüge. "Im Gegenteil, er schien sich zu distanzieren und Gegenteiliges zu vertreten", sagte der SPD-Politiker.