Entlassene Staatssekretärin erwägt Schadensersatzklage
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Nach dem Rauswurf von Lamia Messari-Becker aus dem hessischen Wirtschaftsministerium spricht ihr Anwalt von einer Schlammschlacht. Es habe "Nachermittlungen" in ihrem privaten Umfeld gegeben.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Die von Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) als Staatssekretärin entlassene Bauphysik-Professorin Lamia Messari-Becker erwägt eine Schadensersatzklage gegen ihn. Ihr Anwalt Christian Winterhoff sagte dem Hessischen Rundfunk (hr): "Das Widerspruchsverfahren wird fortgesetzt. Außerdem behält sich unsere Mandantin vor, eine Schadensersatzklage zu erheben."
Zwar hatte das Verwaltungsgericht Wiesbaden kürzlich einen zusätzlichen Eilantrag von Messari-Becker gegen ihren Rauswurf abgelehnt, dies aber vor allem mit einem allgemeinen Vertrauensverlust zwischen Mansoori und ihr begründet. Dies reicht generell aus, um politische Beamte wie Staatssekretäre zu entlassen.
Mansoori hatte aber bei Messari-Beckers Rauswurf im Juli zunächst auch auf ein "Fehlverhalten" in ihrem Privatleben verwiesen, ohne dies öffentlich zu erläutern. Medienberichten zufolge warf er Messari-Becker vor, in einem Elterngespräch an der Schule eines ihrer Kinder mit ihrer Position als Staatssekretärin Druck für eine bessere Schulnote ausgeübt zu haben. Die parteilose Expertin für nachhaltiges Bauen wies dies als falsch zurück.