Orban provoziert mit Asyl für PiS-Politiker
n-tv
Ungarn gewährt dem polnischen Ex-Staatssekretär Marcin Romanowski Asyl und sorgt so für diplomatische Spannungen. Polen bezeichnet die Vorgehensweise Orbans als "feindseligen Akt", dennoch stellt der ungarische Regierungschef ähnliche Entscheidungen für die Zukunft in Aussicht.
Nach der umstrittenen Entscheidung Ungarns, einem in Polen wegen Korruptionsverdachts gesuchten polnischen Ex-Regierungspolitiker Asyl zu gewähren, hat der ungarische Regierungschef Viktor Orban für die Zukunft ähnliche Schritte in Aussicht gestellt. "Ich verrate Ihnen kein Geheimnis, wenn ich sage, dass ich nicht glaube, dass er der Letzte sein wird", sagte Orban bei seiner Jahres-Pressekonferenz mit Blick auf den ehemaligen polnischen Justiz-Staatssekretär Macin Romanowski von der rechtsnationalistischen früheren Regierungspartei PiS.
Die polnische Regierung hatte wegen des Vorfalls am Freitag den ungarischen Botschafter in Warschau einbestellt und ihren eigenen Botschafter zurückgerufen. Sie wertete es als "feindseligen Akt", dass Ungarn Romanowski nach Angaben der ungarischen Regierung "politisches Asyl" gewährte.
Der rechtsnationalistische ungarische Regierungschef Orban sagte bei seiner Pressekonferenz, er wolle "die Konflikte mit Polen auf einem beherrschbaren Niveau halten" und werde den Zustand des Rechtsstaats in dem Land daher nicht weiter kommentieren. Gleichzeitig sagte er, Ungarn habe eine "große, gründliche Studie" zu dem Thema ausgearbeitet, auf der die Asylentscheidung für Romanowski basiere.