
Verhaftung bei Durchsuchung wegen Schwarzarbeit
n-tv
Millionenbetrug im Baugewerbe? Der Zoll durchsucht in Schleswig-Holstein 26 Wohn- und Geschäftsräume. Spezialkräfte verhaften den Hauptverdächtigen.
Kiel (dpa/lno) - Mehr als 450 Zöllnerinnen und Zöllner haben wegen Verdachts auf organisierte Schwarzarbeit 26 Wohn- und Geschäftsräume im Baugewerbe vor allem in Neumünster durchsucht. Nach Schätzungen der Staatsanwaltschaft summieren sich die hinterzogenen Sozialversicherungs- und Sozialkassenbeiträge auf mehr als 5,6 Millionen Euro, wie eine Sprecherin des Hauptzollamtes Kiel am Nachmittag mitteilte. Vermögenswerte in dieser Höhe seien beschlagnahmt worden. Dabei kamen zwei Bargeldspürhunde zum Einsatz.
Spezialkräfte der Polizei hätten den 48 Jahre alten Hauptbeschuldigten verhaftet, teilte die Sprecherin weiter mit. "Im Falle einer Verurteilung droht ihm schon allein für das Einschleusen von Ausländern eine Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren."
Mindestens vier Menschen werden verdächtigt, über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren ausländische Arbeitskräfte illegal nach Deutschland eingeschleust und in verschiedenen Baufirmen ohne Anmeldung beschäftigt zu haben. Laut Zoll sollen sie sowohl Lohnsteuer als auch Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen und Arbeitsentgelte vorenthalten haben.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert nun schon mehr als drei Jahre an. Strenge Sanktionen sollen eigentlich verhindern, dass westliche Unternehmen Produkte nach Russland liefern und so die Armee des Kremls unterstützen. Doch häufig werden sie erst spät oder gar nicht verhängt. So wird die russische Rüstungsindustrie - ob direkt oder über Zwischenhändler - weiterhin von Unternehmen aus dem Westen beliefert. Eine neue Recherche des unabhängigen belarussischen Exil-Mediums Zerkalo.io zeigt, wie ein deutsches Unternehmen über Jahre hinweg ungehindert Bauteile an ein belarussisches Werk liefern konnte, das wiederum die russische Armee beliefert. Der Artikel zeichnet nach, wie die Sanktionslücken noch bis ins laufende Jahr die russische Aufrüstung mit deutscher Hochtechnologie ermöglichten. Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion erscheint die Recherche nun auch bei ntv.de.