
Rote Insel im blauen Meer - Ein Dorf in MV geht an die SPD
n-tv
Die AfD hat die Bundestagswahl in MV gewonnen. Doch es gibt eine rote und einige schwarze Inseln im sonst blauen Meer der Gemeinden. Warum hat die SPD in Kieve an der Seenplatte gesiegt?
Kieve (dpa/mv) - Nach der Bundestagswahl sieht Mecklenburg-Vorpommerns politische Landkarte blau aus - mit ganz wenigen Ausnahmen. Eine ist das Dorf Kieve mit rund 140 Einwohnern am südlichen Rand des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Dort hat die SPD die meisten Zweitstimmen bekommen: 20,9 Prozent. Die AfD kam auf 19,8 Prozent, die CDU belegte mit 17,4 Prozent Platz drei.
Außerdem gibt es laut Landeswahlleitung drei Dörfer im Westen des Landes, in denen nach dem vorläufigen Ergebnis die CDU die meisten Stimmen bekam (Grieben, Thandorf, Pingelshagen). In Röckwitz (Mecklenburgische Seenplatte) lagen CDU und AfD demnach gleichauf.
Kieves Bürgermeisterin Christine Jantzen (parteilos) sieht mehrere Gründe für die Tatsache, dass vergleichsweise wenige in ihrem Dorf die AfD gewählt haben. Da sei zum einen der - letztlich gescheiterte - SPD-Bundestagskandidat Johannes Arlt, sagt sie. "Der kam immer wieder selbst in unser kleines Dorf, wenn es Probleme gab." Mal sei es um einen Funkmast gegangen, mal um eine Putenfarm. Arlt habe sich gekümmert. "Das zahlt sich aus, denke ich."