![Offenbar Massengrab in befreitem Lyman entdeckt](https://bilder2.n-tv.de/img/incoming/crop23636849/1221329815-cImg_16_9-w1200/cf60570630cdabbc3f540ad8ea9db0fb.jpg)
Offenbar Massengrab in befreitem Lyman entdeckt
n-tv
Nach der Befreiung der ostukrainischen Stadt Lyman entdecken die Behörden dort immer neue Spuren der russischen Besatzung. Der jüngste Fund ist nach Angaben der Behörden ein weiteres Massengrab. Noch ist unklar, um wie viele Opfer es sich handelt.
In der befreiten ostukrainischen Stadt Lyman ist nach Angaben örtlicher Behörden ein neues Massengrab entdeckt worden. Zudem seien 200 weitere Gräber gefunden worden, teilte der zuständige Militärgouverneur auf Telegram mit. Einsatzkräfte hätten bereits mit den Exhumierungen begonnen. Der Gouverneur von Donezk, Pavlo Kyrylenko, berichtete von der Entdeckung in einem Beitrag auf seinem Telegram-Kanal. Dazu veröffentlichte er Bilder von Personen in weißen Schutzanzügen, die sich durch das Erdreich graben.
Bei den Toten könnte es sich, ersten Erkenntnissen zufolge, sowohl um ukrainische Soldaten als auch um Zivilisten handeln. Wie viele Leichen in dem Massengrab liegen, ist noch unklar. Polizeiangaben zufolge sollen unter den getöteten Menschen auch mehrere Kleinkinder und ganze Familien sein. Abgesehen von dem Massengrab, sagte Kyrylenko, seien in der Gegend auch 200 einzelne Gräber freigelegt worden, "in denen Zivilisten begraben sind". Das zeitweise von russischen Truppen besetzte Lyman in der Region Donezk war Anfang Oktober von der ukrainischen Armee befreit worden.
Vor Kyrylenkos Ankündigung am Freitag sagte der erste stellvertretende Innenminister der Ukraine, Yevhen Yenin, dass seit dem 7. September 530 Leichen von Zivilisten in der nordöstlichen ukrainischen Region Charkiw gefunden wurden. Die meisten Leichen gehörten zu den 436, die nach dem russischen Rückzug aus der nordöstlichen Stadt Izium aus nicht gekennzeichneten Gräbern exhumiert wurden. Viele dieser Leichen wiesen laut örtlichen Beamten Verletzungen auf, die mit gewaltsamen Todesfällen einhergingen.