
Nur noch jeder zweite Beschäftigte in NRW erhält Tariflohn
n-tv
Immer weniger Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen arbeiten noch mit einem Tarifvertrag. Das hat einer Studie zufolge Konsequenzen für Gehalt und Arbeitszeit.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Tarifbindung in Nordrhein-Westfalen geht weiter zurück. Nur noch etwa die Hälfte (51 Prozent) der Beschäftigten im bevölkerungsreichsten Bundesland arbeitet mit einem Tarifvertrag. Das geht aus aktuellen Zahlen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor.
Vor rund 30 Jahren wurden den Angaben zufolge noch 82 Prozent der Beschäftigten nach Tarif entlohnt. Inzwischen liegt NRW bei der tariflichen Abdeckung nur noch knapp über dem Bundesschnitt von 49 Prozent.
Die sinkende Tarifbindung hat nach Angaben des DGB NRW konkrete Auswirkungen, beispielsweise beim Gehalt: Beschäftigte in tariflosen Unternehmen erhielten im Durchschnitt und bereinigt 8,5 Prozent weniger Lohn als in tarifgebundenen Unternehmen. Außerdem arbeiteten Beschäftigte in tariflosen Unternehmen rund 50 Minuten mehr pro Woche als tarifgebundene Arbeitnehmer. "Gute Arbeitsbedingungen sind ein wesentlicher Hebel, um Berufe attraktiver zu machen", sagte die Vorsitzende des DGB NRW, Anja Weber.