
Rechtsextreme Szene wird jünger - mehr Straftaten
n-tv
Die rechtsextreme Szene ist jünger, moderner und krimineller geworden. Das zeigt das erste "Lagebild Rechtsextremismus" für Nordrhein-Westfalen.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Die rechtsextreme Szene ist jünger und moderner geworden. Davor warnt das erste "Lagebild Rechtsextremismus", das NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in Düsseldorf für Nordrhein-Westfalen vorgestellt hat. "Der Rechtsextremismus bleibt die größte Bedrohung für unsere Demokratie. Wir sehen, dass er sich modernisiert hat - heute weniger Glatze und Springerstiefel, dafür mehr Kurzvideos, Gaming und Active Clubs", so Reul.
In den sogenannten Active Clubs würden junge Leute mit Spaß und Aktivitäten in eine rechtsextreme Erlebniswelt gezogen. "Der Rechtsextremismus geht heute strategischer vor", sagte Reul. Statt "Ausländer raus" heißt es "Remigration" und es wird zu "Abschiebepartys" geladen.
Online könnten Rechtsextremisten in kürzester Zeit Hunderttausende erreichen. Die Zahl der rechtsradikal motivierten Straftaten sei im vergangenen Jahr um fast 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 5.640 Taten gestiegen. Davon seien fast 80 Prozent Propaganda-Delikte.