
Niedersachsen für Erleichterung von Wolfsabschüssen
n-tv
Aus Sicht des Vereins Wildtierschutz Deutschland sollten keine Wölfe getötet werden. Das niedersächsische Umweltministerium sieht das anders.
Hannover (dpa/lni) - Obwohl weniger Nutztiere gerissen wurden, hält Niedersachsen an dem auf EU-Ebene geplanten erleichterten Abschuss von Wölfen fest. Es sei bekannt, dass die Zahl der Wölfe nur noch langsam zunimmt, teilte das Umweltministerium in Hannover auf dpa-Anfrage mit. Dies habe unter anderem damit zu tun, dass es einen besseren Herdenschutz gibt und mehr Wölfe bei Verkehrsunfällen sterben.
Der Verein Wildtierschutz Deutschland sieht dagegen keinen Bedarf für den Abschuss von Wölfen. Die Tierschützer verweisen darauf, dass in den drei Bundesländern mit den meisten Wölfen die Zahl der Nutztierrisse rückläufig sei - trotz leicht gestiegener Wolfspopulation. Im Jahr 2023/24 wurden in Deutschland insgesamt 209 Wolfsrudel nachgewiesen, davon 58 in Brandenburg (58), 48 in Niedersachsen und 37 in Sachsen.
Niedersachsen fördere den Herdenschutz massiv, betonte das Ministerium in Hannover. Wenn Schafe, Rinder oder Ponys von Wölfen getötet werden, seien meistens nicht ausreichende Zäune vorhanden. Die übergroße Mehrheit der Risse erfolge bei ungeschützten Tieren. Nur bei 14 Prozent der Risse gab es laut Ministerium einen wolfsabweisenden Grundschutz. Zum Beispiel an Deichen ist der Herdenschutz schwierig.