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"Natürlich sind wir keine Kriegspartei"
n-tv
Bundesgesundheitsminister Lauterbach schaut vergleichsweise gelassen auf die anschwellende Corona-Welle. Im "Frühstart" erklärt er zudem den Precht-Tweet, in dem er schreibt: "Wir sind im Krieg mit Putin und nicht seine Psychotherapeuten".
Gesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet nach dem Ende des Münchner Oktoberfests mit weiter steigenden Fallzahlen in Bayern. "Wir werden dann mit einer Verzögerung von vielleicht zehn bis vierzehn Tagen auch mehr schwere Verläufe sehen und dann auch eine Belastung auf den Intensivstationen", sagte der SPD-Politiker im "Frühstart" von ntv: "Es ist schade, dass es jetzt so gekommen ist." Umso wichtiger sei es, dass die Länder nun mit weiteren Schutzmaßnahmen reagierten.
Zur Vorsorge empfahl Lauterbach allen Bürgern mit einer länger zurückliegenden Corona-Infektion eine Impfung mit einem angepassten Impfstoff. "Der passt genau auf die Variante, die wir derzeit haben, und passt somit auch für diejenigen, die sich über den Sommer nicht infiziert haben, so dass sie davon eine gewisse Immunität hätten", so Lauterbach: "Wo die letzte Impfung schon sechs Monate zurückliegt, ist die Impfung klar indiziert." Die Ständige Impfkommission des Bundes hat den neuen, auf die Corona-Omikronvarianten BA.4/5 angepasste Impfstoff bisher nur über 60-Jährigen zur Auffrischungsimpfung empfohlen. Bezogen auf Nicht-Risikogruppen sagte der Gesundheitsminister: "Ich glaube sogar, dass die Impfung auf der Grundlage der Daten, die es gibt, vor Infektionen ein Stück weit schützt, nicht perfekt, aber schützt." Ganz entscheidend bleibe aber, dass die schweren Verläufe vermieden werden könnten.
Mit Blick auf Hilferufe der Deutschen Krankenhausgesellschaft sagte der Minister Unterstützung zu. "Als Bundesregierung kennen wir das Problem und arbeiten daran." Die Regierung werde die Krankenhäuser "auf keinen Fall" im Stich lassen. "Wir wollen nicht, dass die Krankenhäuser im Herbst schließen müssen, weil die Energie nicht bezahlbar ist." Das werde nicht vorkommen. Lauterbach nannte als Hauptprobleme die durch die Inflation unzureichenden Fallpauschalen und die gestiegenen Energiekosten. Beides müsse gedeckt werden. Dazu stehe man mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft in Kontakt.