Mindestens 36 Verletzte nach Stierjagd in Pamplona
n-tv
Seit über 430 Jahren drängen Hunderte Draufgänger einmal im Jahr durch die engen Gassen von Pamplona, um nicht von den Hörnern der freigelassenen Kampfstiere aufgespießt zu werden. Dieses Jahr müssen mindestens 36 Läufer im Krankenhaus versorgt werden.
Zum Abschluss des Sanfermín-Festes im nordspanischen Pamplona sind bei der achten und letzten Stierhatz mindestens sieben Läufer verletzt worden. Allerdings blieb es wie bei den Läufen an den sieben Tagen zuvor bei leichteren Verletzungen wie Prellungen und Gerhirnerschütterungen, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Insgesamt seien damit seit vergangenem Sonntag mindestens 36 Läufer ins Krankenhaus gebracht worden, darunter auch ein US-Bürger und ein Australier.
Um Punkt 08.00 Uhr begann die letzte Hatz wie jeden Morgen während des Stadtfestes mit dem Start einer kleinen Rakete, das Gatter öffnete sich und sechs Kampfstiere, geführt von zahmen Leitochsen stürmten in die mit Tausenden Läufern gefüllten Gassen in Richtung der mehr als 800 Meter entfernten Stierkampfarena, in der sie später sterben sollten.
Bei den Mutproben der vorwiegend jungen Männer kommt es nicht nur auf Schnelligkeit an, denn Bullen können trotz ihrer Massigkeit schneller als jeder Mensch laufen. Es braucht auch Geschick und Todesmut, um vor oder zwischen den Stieren zu laufen, denn mit ihren langen spitzen Hörnern können sie tödliche Verletzungen zufügen. Die meisten Stürze und damit Verletzungen gibt es aber, weil Läufer im Gedränge übereinander stürzen. Denn diese müssen ständig nach hinten schauen, um den Kampfstieren möglichst im letzten Augenblick zur Seite auszuweichen. Die Zeitung "La Vanguardia" schrieb von der "Emotion des Stierlaufs, bei dem man wirklich betet und rennt wie nie zuvor". Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte 2009, als ein Mensch von den Hörnern aufgespießt wurde.
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