
Marco Rubio - einer der wenigen "Normalen" an der Seite Trumps
n-tv
Trump macht Marco Rubio zum Außenminister, einen alten Rivalen. Für die Europäer ist das eher eine gute Nachricht, nach dem Motto: Einer der wenigen Vernünftigen. Sie sollten sich nicht zu früh freuen.
In Europa und Deutschland dürften einige aufgeatmet haben, als Marco Rubio neuer US-Außenminister wurde. Wenigstens kein Typ wie der künftige Verteidigungsminister Pete Hegseth, ein Präsident Donald Trump treu ergebener Ex-TV-Moderator. Oder einer wie die frühere Abgeordnete Tulsi Gabbard, die russische Propaganda verbreitete - und nun Geheimdienstchefin werden soll.
Und es stimmt ja: Rubio hat lange Erfahrung in Washington, trotz seines vergleichsweise jungen Alters von 53 Jahren. Seit 2011 ist er Senator und vertritt seinen Heimatstaat Florida in Washington. Vor allem ist er ein eher traditioneller Republikaner. Keiner, der durch Trumps MAGA-Bewegung ("Make America Great Again") nach oben gespült wurde. Rubio ist einer, der den Wert der NATO für die USA versteht und die Ängste und Sorgen der Europäer kennt. Das zeigte sich auch bei der Bestätigung durch den Senat - die Demokraten wählten ihn geschlossen mit.
Doch jetzt muss der neue Chefdiplomat Trumps "America First"-Agenda auf internationalem Parkett durchsetzen. Wie viele andere neue Kabinettsmitglieder sieht Rubio in China den "mächtigsten und gefährlichsten" Widersacher, mit dem die USA jemals konfrontiert gewesen seien. Er will eine harte Linie gegenüber Peking fahren und warnt vor schwerwiegenden Konsequenzen, sollten die USA nicht entschlossen genug auftreten. So fordert er einen Ausbau des US-Schutzes für Taiwan, um eine "katastrophale Militärintervention" Chinas auf der Insel zu verhindern. Diese Position vertritt aber keineswegs nur das Trump-Lager. Mittlerweile vertreten das auch viele Demokraten ganz ähnlich.