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Landesbischof: Nicht in Abschieberhetorik verfallen
n-tv
Erstmals trafen sich Vertreter der Kirchen mit der neuen Thüringer Landesregierung zum Gespräch. Dabei kam auch das Thema Migration zur Sprache.
Erfurt (dpa/th) - Die Kirchen haben zur Differenzierung in der Migrationsdebatte gemahnt. Es dürfe nicht in eine pauschale Abschieberhetorik verfallen werden, sagte der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, nach dem Jahresgespräch von Vertretern der Kirchen mit der neuen Thüringer Landesregierung.
Die Abschiebehaft etwa werde skeptisch gesehen. Es gebe beim Bleiberecht neben eindeutigen Fällen auch viele Fälle, die man sich genau anschauen müsse. Die Migration müsse menschenwürdig geordnet werden.
Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr sagte, jeder Geflüchtete müsse als Mensch gesehen werden. Es gehe in der Migrationsfrage immer um Einzelschicksale. Neymeyr verwies zudem darauf, dass die Kirchen auch in der Beratung von Migranten tätig seien.