Ladenetz am Wasser: So soll das Wattenmeer elektrisch werden
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Auf der Straße sollen künftig E-Autos fahren - und im Wattenmeer? Noch fehlt in Marinas und Jachthäfen eine Ladeinfrastruktur für Sport- und Freizeitboote. Das soll sich ändern.
Wilhelmshaven (dpa/lni) - An Land kommt der Umstieg auf die Elektromobilität langsam, aber sichtbar voran: Auch wenn der Absatz von E-Autos aktuell schwächelt, werden vielerorts nach und nach neue Ladepunkte installiert. Auf der Nordsee dagegen schippern noch kaum Motorboote oder Segeljachten elektrisch angetrieben - auch weil in Jachthäfen und Marinas Ladepunkte wie an Land bislang fehlen. "Das Wasser wurde vergessen bei der ganzen Elektrifizierung", sagte Holger Wesemüller, Vorsitzender des Beirats für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Eine Gruppe von Hafenbetreibern, Küstenkommunen, Motor- und Segelverbänden sowie Naturschützern arbeitet an dem Umstieg: Sie wollen die Freizeitschifffahrt im Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer klimaneutral machen. Die niedersächsische Küste könne dabei eine Vorreiterrolle einnehmen, sagte Wesemüller, der an dem Vorhaben mitarbeitet.
In dem Projekt "E-Mobilität in See- und Sportboothäfen" (E-MobiSS) werden unter Leitung der Naturschutz- und Forschungsgemeinschaft Mellumrat und der Insel Borkum etwa technische Anforderungen für eine Freizeitschifffahrt mit fossilfreien und batterieelektrischen Antrieben untersucht. Es wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert.