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Keine Impfreihenfolge in Arztpraxen mehr
n-tv
Dresden (dpa/sn) - In Sachsen können sich von diesem Montag an Impfwillige um einen Termin einer Arztpraxis bemühen - unabhängig von Alter, Beruf oder Vorerkrankungen. Eine Beschränkung auf spezielle Impfstoffe fällt weg. Möglich wird das durch die vom Gesundheitsministerium verfügte Aufhebung der Impfpriorisierung in den Arztpraxen. "Die Aufhebung ist an sich sinnvoll, wenn denn auch die benötigten Impfstoffmengen kommen", sagte der Vorsitzende des Sächsischen Hausärzteverbandes, Steffen Heidenreich.
Er rechnet mit einer großen Nachfrage in den Arztpraxen. Heidenreich fürchtet, dass viele Patienten angesichts des knappen Impfstoffes ihren Ärger bei den Hausärzten abladen, "etwa, wenn es nicht schnell genug einen Termin für eine Erstimpfung gibt". Gleichzeitig verwies Heidenreich auf die hohe Arbeitsbelastung der Praxen. "Das Impfen bedeutet für uns einen riesigen logistischen Aufwand." Patienten müssten einbestellt, Impfstoff bestellt und Termine organisiert werden. "Das ist nicht so einfach wie bei einer Grippeimpfung." Zunehmend wollten die Patienten derzeit Termine für eine Zweitimpfung vorziehen, um in den Urlaub fahren zu können. "Da führen wir viele Diskussionen, weil wir die Vorgaben der Impfkommission einhalten müssen." Die Ärzte hoffen, dass sich die Situation entspannt, wenn ab 7. Juni die Impfreihenfolge bundesweit aufgehoben wird und dann mehr Impfstoff zur Verfügung steht. Zudem soll die Handhabung des Impfstoffes von Biontech/Pfizer vereinfacht werden. "Dieser kann künftig bis zu einem Monat im Kühlschrank gelagert werden."More Related News