Kein EM-Fieber in Rathäusern - Städte winken ab
n-tv
In Fußball-Deutschland steht Public Viewing für kultiges Rudelkucken auf prall gefüllten Plätzen. Davon kann bei der anstehenden Europameisterschaft keine Rede sein. Die meisten Städte im Ländle winken ab.
Stuttgart (dpa/lsw) - Wenn in vier Wochen der Ball bei der Fußball-Europameisterschaft rollt, werden anders als während der Heim-WM 2006, dem "Sommermärchen", viele Plätze in Baden-Württemberg leer bleiben. Knapp vier Wochen vor dem Start zeichnet sich ab, dass Fans sich die Spiele vor allem zu Hause, in den Kneipen oder bei anderen privaten Veranstaltern anschauen müssen. Die größeren Kommunen verzichten weitgehend auf ein Public Viewing. Dabei wäre der Weg zumindest rechtlich frei: Der Bundesrat stimmte am Freitag in Berlin einer Verordnung der Bundesregierung zu, die Public-Viewing-Veranstaltungen im Freien auch bis in die Nachtstunden möglich macht.
Eine Ausnahme für das Rudelgucken im Südwesten bildet natürlich Stuttgart als Austragungsort für 5 der insgesamt EM-Spiele, darunter die Begegnung der deutschen Nationalmannschaft am 19. Juni gegen Ungarn. Das Herzstück der vier offiziellen Fanzonen der UEFA (14. Juni bis 14. Juli 2023) in der Metropole am Neckar und das zentrale Public Viewing wird auf dem Schlossplatz angeboten. Bis zu 30 000 Fans sollen hier umgeben von historischer Kulisse und vor zwei riesigen Leinwänden (144 Quadratmeter und 63 Quadratmeter) mitfiebern und feiern. "Es werden alle Spiele übertragen und auch an den spielfreien Tagen wird es ein Programm geben", sagt Jörg Klopfer, Sprecher der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft.
Bereits bei der WM 2006 war Stuttgart Ausrichter mehrerer Spiele gewesen, die Stimmung damals war ausgelassen und weitgehend friedlich. Auf dem Schlossplatz verfolgten damals regelmäßig bis zu 50 000 Menschen die Übertragungen. Nach Angaben der Stadt werden bei der anstehenden EM aus Sicherheitsgründen weniger Menschen auf das Gelände vor Leinwand gelassen.