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Jetzt ist aber mal gut mit Krieg!
n-tv
Sofa-Pazifisten und SPD-Konservative wissen es: Sobald Deutschland Panzer an die Ukraine liefert, bricht der Atomkrieg aus. Bis es so weit ist, bleiben wir Weltmeister im Ankündigen und Verurteilen von Menschenrechtsverletzungen aller Art. Und freuen uns über den Atomausstieg.
Wie gut, dass in diesen dunklen Zeiten überall Erleuchtung stattfindet. Nicht nur unserer Pipeline-Manu und unserem Bundespräsidenten sind Lichter aufgegangen. Sie bekennen, Fehler gemacht zu haben, oh ja, Fehler. Die zwei Reumütigen ahnten nicht, dass Kreml-Putze, Oberbefehlshaber der Putzkolonne, die die Ukraine von Ukrainern säubert, wie das Nazis halt so machen, denen bestimmte Menschen im Weg sind, eine gewisse Tendenz zum Töten hat. Aber nun wissen sie es. Wegen des Kriegs. Und deshalb geißeln sie sich selbst und streuen sich Asche auf ihre Häupter, wie es sich für anständige Politiker in einem christlichen Land gehört.
Auch Armin Laschet, Mitglied einer Volkspartei, die offen für Katholiken und Protestanten ist, darf sich über die göttliche Kraft der späten Erkenntnis freuen. Er weiß nun, was er vor einem Jahr nicht wusste, weshalb er dringend oberster Hirte aller Deutschen werden wollte. Neulich hat der Ex-CDU-Chef, Ex-Kanzlerkandidat, Ex-Wichtigerpolitiker und Ex-Überhaupt über die sogenannte Union erklärt. "Wir waren nach 16 Jahren nicht mehr in einem Zustand der Regierungsfähigkeit." Dabei hatte er im Wahlkampf ständig erklärt, wie toll Königin Angela alles gemacht, wie sie Krisen gemeistert hat, eine nach der anderen, weshalb sie keine Zeit zum Regieren hatte und er einen "echten Neuanfang" plant.
Bekanntlich kam er nicht zum Zuge. Macht nichts. Erstens: Die Bahn ist nun mal oft unpünktlich. Zweitens: Den "echten Neuanfang" hat die Fortschrittskoalition übernommen, wobei, das muss man der Fairness halber sagen, Kreml-Putze sowohl den Neuanfang als auch den Fortschritt aufhielt. Deshalb hat Christine Lambrecht, die beste Selbstverteidigungsministerin seit Christi Geburt, umgehend 5000 Helme an die ukrainische Armee geliefert, ein Zeichen christlicher Barmherzigkeit.